In meiner Laufbahn als Unternehmer, vor allem als junger Unternehmer, wurde ich oft unterschätzt. Anfangs traf mich das persönlich sehr.
Ich war es leid und empfand es als verletzend, nicht ernst genommen oder unterschätzt zu werden. Mit der Zeit entdeckte ich aber darin eine motivierende Freiheit.
Denn wer unterschätzt wird, fliegt oft unter dem Radar. Niemand achtet so genau auf dich, keiner erwartet Großes. Und genau darin liegt dein Vorteil.
Du kannst dich ungestört entwickeln, Risiken eingehen und Fehler machen, ohne sofort kritisch bewertet zu werden. Du hast die Freiheit, überraschend zu handeln und Ergebnisse zu liefern, mit denen niemand rechnet.
So sehr ich es anfangs hasste, unterschätzt zu werden, begann ich später, es schon zu lieben. Es gab mir eine gewisse Unabhängigkeit, fast wie ein ruinierter Ruf, der paradoxerweise zu einem ungenierten Leben führt.
Unterschätzt zu werden kann also eine Quelle der Frustration sein, aber auch ein strategischer Vorteil. Es kommt darauf an, was du daraus machst.